Hydroisolation – Methoden, die heute zum Schutz vor kapillarer Feuchtigkeit angewandt werden, sind:

1. Anwendung von Putzen und Penetriermitteln,

2. Verkleidung der Mauern mit unterschiedlichen Materialien,

3. Einspritzen der Mauern

4. Elektroosmose, elektromagnetische Vorrichtungen, Ultraschall

5. Ventilationskanäle, Ventilationsfassaden, Ventilationsprismen,

6. Drainage

7. Methoden des kapillaren Mauerquerschnitts.

1. Hydroisolation – PUTZE UND PENETRIERMITTEL

1.1. WASSERUNDURCHLÄSSIGE PUTZE hemmen die Verdampfung und die Maueroberflächen sind nicht mehr dampfdurchlässig, sie “können nicht atmen”, der osmotische Druck steigt, die kapillare Feuchtigkeit steigt weiter nach oben bis zu einer bestimmten Höhe, um an dieser Stelle erneut ein neues Wasser-Luft-Gleichgewicht herzustellen. Die Verdampfungszone breitet sich kapillar aus und verlagert sich nach oben, nimmt eine weitaus größere Fläche ein, was eine erhöhte Salzablagerung und Zerstörung des Materials, die Bildung sog. „Salpeterblumen“ zur Folge hat.

1.2. PENETRIERMITTEL hemmen die Verdampfung in Gänze, das Wasser-Luft-Regime der feuchten Mauern wird gestört und es geschieht dasselbe wie unter 1.1.

1.3. DAMPFDURCHLÄSSIGE SANIERPUTZE werden aus einer Aggregatmischung (Perlit), Bindemittel (gebrannter Kalk + Polymer) und Additiven – „Schaummitteln“ hergestellt. Beim Anmischen werden Gase freigesetzt, wodurch in der Mischung Millionen Mikro- und Makroporen entstehen. Nach der Aushärtung wird der Putz porös und kavernös (hochwertigere Putze sind poriger), was ermöglicht, dass die Wasserdampfmoleküle durch Diffusion ungehindert in die Atmosphäre verdampfen können, während sich in den Poren Salzkristalle bilden, ohne ihre feste Membrane zu zerstören. Da die Kapazität der Mikroporen begrenzt ist, kommt es bei einer Saturierung der Mikroporen zum Platzen der Membranen und die Zersetzung des Materials beginnt, was zur Abtrennung von der Maueroberfläche führt. In Abhängigkeit von der Qualität des Putzes werden von einer glänzenden Fassade bis zur erneuten kapillaren Zerstörung zwei bis fünf Jahre vergehen.

2. Hydroisolation – VERKLEIDUNG DER MAUERN   

“Maskieren” feuchter Mauern: mit Holz-, Gips-, Keramik – oder Steinplatten, Holz- oder Plastikvertäfelung (dasselbe wie unter 1.1 und 1.2.)

3. Hydroisolation – EINSPRITZEN CHEMISCHER LÖSUNGEN IN DIE MAUERN

An beiden Mauerseiten werden in Abständen von 10-20 cm Löcher eines Durchmessers von 22-25 cm unter einem Winkel von 30-40 % gebohrt, in die durch Gravitation oder mit Druckanwendung eine Lösung eingespritzt wird, von der erwartet wird, dass sie sich in der Mauer verteilt und nach der Kristallisierung eine wasserundurchlässige Sperre bildet. In der Praxis ist es unmöglich zu ermitteln, ob es wirklich zu einer vollkommenen Saturierung der Poren gekommen ist; es besteht immer eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass in der behandelten Mauer nicht saturierte Poren verbleiben, die sich früher oder später miteinander verbinden und eine neue Kapillare bilden.

4. Hydroisolation – ELEKTROOSMOSE, ELEKTRO-MAGNETISCHE VORRICHTUNGEN, ULTRASCHALL

4.1. ELEKTROOSMOSE Schon 1802 hat Professor Reuss von der Universität in Sankt Petersburg Elektroden in feuchte Mauern eingebaut: In die Wände wurden Anoden (+) und in den umliegenden Boden Katoden (-) eingebaut. Durch das Anschließen der Elektroden an Einwegstrom einer sehr niedrigen Spannung verändert sich die Polarität in der Wasserlösung (im Elektrolyt): Die Mauern werden zur Anode und der Boden zur Katode. Der Einwegstrom zersetzt auf seinem Weg durch die Wasserlösung und die Kapillare die Wassermoleküle H2O, wobei OH (die Hydroxylgruppe) von der Katode angezogen wird und H (das Wasserstoffmolekül) in die Atmosphäre verdampft. Als Resultat der elektrolytischen Zerlegung der Wassermoleküle in den Poren des Baumaterials kommt es zur Trocknung der Mauern.
Die Methode der elektroosmotischen Mauertrockenlegung ist als Idee ausgezeichnet, aber in der Praxis unbeständig und kostspielig.

4.2. AUSTROCKNUNG FEUCHTER MAUERN MITTELS ELEKTROMAGNETISCHER VORRICHTUNGEN

Der Entwickler der elektromagnetischen Vorrichtung erklärt seine Funktionsweise folgendermaßen:

“Das Gerät ist an einer bestimmten Stelle im Gebäude angebracht und leitet die Feuchtigkeit in das Kapillarsystem zurück, woher sie gekommen ist. Die Trockenlegung wird durch bestimmte in der Natur bestehende Schwingungen bewirkt. Das Aquapol Gerät besteht aus einer Empfängereinheit und einer Sendereinheit. Der Empfänger nimmt ein natürliches Erdkraftfeld auf. Diese aufgenommene Erdkraft wird umpolarisiert und in den Wirkungsbereich des Geräts zurückgesandt. Zusätzlich zu diesem Prozess wird Kraft aus dem Universum von oben aufgenommen und intensiviert die Wirkungskraft des Geräts” Siehe: www.aquapol.co.za/index.html

Als Kommentar ist anzuführen, dass wir in unserer reichen Sammlung unterschiedlicher Materialien und Methoden, die durch Jahrhunderte hindurch von Baumeistern zur Verhinderung der kapillaren Durchfeuchtung von Mauern eine ansehnliche Anzahl derartiger Büchsen aus Gebäuden haben, die wir durch Anwendung der HIO-Technologie® dauerhaft geschützt haben.

4.3. ULTRASCHALL “Austrocknung” feuchter Mauern mittels Mikrowellen und Ultraschall (“sonic boom”)
Kein Kommentar!

5. Hydroisolation – VENTILATIONSKANÄLE, VENTILATIONSFASSADEN UND VENTILATIONSPRISMEN

5.1. Nachträglich eingebaute Ventilationskanäle fördern die Durchlüftung des Mauerkerns,

5.2. Ventilationsfassaden (Ventilationsgardinen) fördern nur die Durchlüftung der Außenflächen der Mauern,

5.3. Nachträglich eingebaute Ventilationssonden – “Knappen-Prismen” oder “Knappen-Siphons” sollen die Verdampfung und die Trocknung der gesamten Mauer mehrfach verstärken, da sie gleichzeitig die äußeren Fassadenoberflächen und die Innenstruktur der Mauern trocknen.

Jede der oben genannten Methoden verwandelt sich, wenn sie in die Verdampfungszone eingebaut wird, im selben Augenblick zu einer zusätzlichen „Vakuumpumpe“. Alte und feuchte Mauern besitzen größtenteils keinerlei horizontale Hydroisolation, so dass durch die zusätzliche Belüftung (Ventilation) die erneute Feuchtigkeitsaufnahme und deren Aufstieg durch die Mauern mehrfach verstärkt wird. An den Flächen, an denen die Verdampfung erfolgt, beschleunigt sich die Ablagerung von Salzmikrokristallen und die Bildung von „Salpeterblumen“. Als Folge dessen kommt es zur verstärkten Zerstörung der Maueroberflächen.

In denjenigen Fällen, in denen die Höhe des Bodens im Gebäude über der Geländeebene liegt, kann der Fassadenteil unter der HIO-Masterschiene® (dem Sockel) anstelle mit Sanierputz verkleidet zu werden als Ventilationsfassade ausgeführt und mit Platten aus Kunst – oder Naturstein, Marmor, verkleidet werden.

6. Hydroisolation – DRAINAGEANLEGEN         

einer Drainage um das Gebäude herum. Diese Methode hat sich in der Praxis als ausgezeichnet erwiesen, aber wenn sie als einzige angewandt wird, reicht das nicht aus. Durch diese Methode wird nur der Grundwasserspiegel wirkungsvoll gesenkt, während die Ursache der kapillaren Feuchtigkeit in den Mauern, die Kapillarbrücke, auch weiterhin bestehen bleibt.

7. Hydroisolation – METHODEN DES MAUERQUERSCHNITTS – NACHTRÄGLICHE ANBRINGUNG HORIZONTALER HYDROISOLATION

Die einzige Möglichkeit, ein altes Gebäude dauerhaft vor kapillarer Feuchtigkeit zu schützen besteht darin, die Mauern komplett durchzuschneiden und eine neue horizontale wasserundurchlässige Barriere einzubauen. Alle Methoden, die das Trennen von Mauern anwenden, haben gemeinsam, dass sie die vertikale Übertragung der Feuchtigkeit wirkungsvoll unterbrechen, was einen enorm großen Vorteil im Verhältnis zu vorübergehenden Eingriffen darstellt, die nach einer bestimmten Zeit wiederholt werden müssen. Jede dieser Trennmethoden besitzt jedoch aufgrund der Art, wie das Isolationsmaterial eingebaut wird, und dessen Eigenschaften eine begrenzte Anwendungsmöglichkeit und kann zum Absacken der Mauern und als Folge dessen zur Rissbildung führen.

7.1. HW METHODE (ein von den Innovatoren Haböck & Weinzierl erfundenes System) Gewellte Stahlplatten (einer maximalen Länge von 100 cm) werden durch die Lagerfuge mit großer dynamischer Kraft in die Mauern getrieben, weshalb eine potentielle Gefahr des Absackens und der Riss- und Spaltbildung besteht. Es besteht keinerlei Haftung zwischen der oberen und unteren Schnittfläche und der Platte selbst. Die Platten werden trocken eingebaut, ohne jegliches Verbundmaterial. Hier stellen sich mehrere Fragen:

Was geschieht, wenn keine Lagerfugen bestehen, wenn es sich um Stein- oder Mischmauern oder mit Zementputz errichtete Mauern handelt? Was geschieht, wenn es zu seismischen Störungen kommt? Neben dem Problem des Einbaus, muss betont werden, dass kein, in ein chemisch so aggressives Umfeld wie eine feuchte Mauer eingebautes, Material gegen Elektrokorrosion widerstandsfähig ist. Siehe Link https://www.hw-mauertrockenlegung.de/

7.2. MASCHINELLE TRENNUNG VON MAUERN

Der Begründer der maschinellen Mauertrennung war Prof. Dr. Giovanni Massari noch in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts, dessen Idee Anfang der achtziger Jahren von der italienischen Firma COMER übernommen wurde, die auf ihrer Grundlage eine eigene Methode der Mauertrennung durch Fugentrennung mit elektrohydraulischen Sägen mit Schwertern und Sägeketten mit Widia-Platten entwickelt hat. Als Isolation werden feste Fiberglasplatten oder eine Bitumenisolation (in den letzten Jahren waren das Plastikplatten einer Dicke von 7 mm) in den Schnitt eingebaut und um ein Absacken des Gebäudes und eine Rissbildung zu vermeiden, werden in den Schnitt unbedingt auch Einlagen (Keile) eingesetzt. Diese Methode ist für Parterregebäude mit dünneren Mauern ideal, aber nicht für mehrgeschossige oder massive Bauwerke wie Festungen, Kirchen oder Paläste mit einer Mauerdicke von zwei, drei und mehreren Metern geeignet.

Die potentiell hohe Absackgefahr besteht infolge der unterschiedlichen Höhe des Mauerschnitts, die direkt von der Art des Schneidewerkzeugs, dem Baumaterial des Gebäudes und dem Zerstörungsgrad der Mauer abhängt. Wenn in einen Schnitt, dessen Höhe von 8-14 mm variiert, Isolationsbänder eingefügt werden, die eine konstante, unveränderte Dicke von 2-7 mm besitzen, ist vollkommen klar, dass ein Hohlraum von mindestens 5–9 mm besteht, was unumgänglich zum Absacken der Mauer, Rissbildungen und zur Gefährdung der Stabilität des Gebäudes führt. Einlagen (Keile) können das Absacken der Mauern wirkungsvoll verhindern, aber nur bei Gebäuden einer Mauerdicke von 40 cm, während bei massiveren Mauern der Mauerkern ungestützt bleibt und eine reale Gefahr des Absackens besteht. Siehe Link http://www.comerspa.com/isolcomer_ing.html

Die HIO- Technologie® hat als einzige das Problem des Absackens gelöst, da die Höhe jeder Lamelle durch Schleifen genau der gemessenen Schnitthöhe in jedem Schnitt angepasst wird. Nur so können die vertikalen Flügel der HIO Masterschiene® die enorme vertikale Belastung der oberen Gebäudeteile übernehmen. Es gibt keine Hohlräume, keine Keile und auch keine theoretischen Gefahr des Absackens!